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Magazine or journal: Geist und Leben

Country Germany
Publisher
Year started
Language Deutsch
Website http://www.geistundleben.de/
Email readaktion@geistundleben.de
Description Geschichte und zukünftige Aufgabe

Die Zeitschrift GEIST UND LEBEN umfaßt 79 Jahrgänge (2006) und erscheint alle zwei Monate mit einem Umfang von jeweils 80 Seiten. GEIST UND LEBEN wird von der Deutschen Provinz der Jesuiten in Verbindung mit dem Echter Verlag herausge-geben. Die Zeitschrift war von 1929 bis 2003 in München beheimatet. Nach einem Interim in Frankfurt/St. Georgen ist seit Januar 2005 Köln neuer Redaktionssitz.

Als theologische Fachzeitschrift besteht ihre Aufgabe in einer zeitgemäßen Weitergabe und Vertiefung der geistlichen Theologie und ihrer Praxis. Sie ist die einzige katholische Zeitschrift ihrer Art im deutschen Sprachgebiet.

Ihre Gründung unter dem Namen ZEITSCHRIFT FÜR ASZESE UND MYSTIK 1925 in Innsbruck durch P. Alois Ersin SJ (1868"1946) gehörte zu den Neuanfängen der katholischen Kirche nach der langen Zeit des Kultur-kampfs und der Modernismus-Krise. Ihrer Eigenart entsprechend war ein Großteil ihrer Schriftleiter und Autoren in der Exerzitienarbeit, als Spirituale in Priesterseminaren oder auch Jugendseelsorger tätig, so dass der Praxisbezug von Anfang an gegeben war. Aus heutiger Perspektive war diese neue Zeitschrift des Jesuitenordens ein Ausdruck des in den zwanziger Jahren aufblühenden Interesses an der Mystik und ein Exponent der Exerzitienbewe-gung sowie der mit ihr verbundenen Liturgischen Bewegung bzw. Katholischen Aktion, die vor allem Ordensleute, Priester und spirituell interessierte Laienkreise ansprach.

In den Jahren 1945/46 konnte die Zeitschrift aufgrund der Kriegsumstände nicht erscheinen. Nach der Katastrophe des Zwei-ten Weltkriegs leistete sie einen wesentlichen Beitrag zum geistlichen Wiederaufbau und konnte die spirituellen Impulse der Zwischenkriegszeit in vertiefter Form für die Kirche in Deutschland frucht-bar machen. Ein besonderes Verdienst des Neubeginns 1947 (20. Jhg.) durch P. Friedrich Wulf SJ bestand darin, dass der Bezug zur Glaubenspraxis stärker betont und eine Frömmigkeit vermittelt wurde, die den herkömmlichen Dualismus von Welt-lichem und Geistli-chem überwandt. Unter dem neuen Titel GEIST UND LEBEN (s. Joh 6,63) gelang es, sowohl die Kräfte zu unterstützen, die zum II. Vatikanischen Konzil (1962/65) führten, als auch die Anliegen des Konzils und in ihrem Gefolge die der Würzburger Synode (1971/75) an weite Kreise spirituell zu vermitteln.

Ihre Schriftleiter waren 1926"1946 P. Heinrich Bleienstein (†1960), 1947"1979 P. Friedrich Wulf (†1990), 1979"1986 P. Josef Sudbrack (*1925), 1986"1993 P. Paul Imhof (*1949) und 1993"2005 P. Franz-Josef Steinmetz (*1931). Seit Januar 2005 ist P. Andreas Schönfeld (*1961) Schriftleiter.

Die Zeitschrift wird in Zukunft ihren Charakter bewahren, gleich-wohl stärker zu geistlicher Übung anleiten, aber auch vermehrt ökumenische und sozialkritische Themen aufgreifen. Ebenso bedeutsam ist der Gesichtspunkt des spirituellen Religionsdialogs (discretio spirituum). Besonderes Augenmerk wird auf die spirituelle Glaubenshilfe, Förderung der christ-lichen Kontemplation und Vertiefung der ignatianischen Exerzitien gelegt. Eine Unterstützung der spirituellen Katechese scheint in Zukunft besonders wichtig zu sein (mystagogische Pastoral). Ferner soll das Zusammenwachsen Europas im Themenspektrum der Zeitschrift zur Geltung kommen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der Kunst und Literatur der Gegenwart und ihrer Tradition.

Naturgemäß bildet die ignatianische Spiritualität einen thematischen Schwerpunkt der Beiträge. GEIST UND LEBEN versteht sich aber nicht als Fachzeitschrift für Ignatiana, vielmehr hat sie jede Form geistlichen Lebens im Blick. Sie richtet sich an alle, die sich für christliche Spiritualität und Mystik interessieren, besonders jene, die in der Kirche eine geistliche Vermittlungsaufgabe wahrnehmen, d.h. Ordensleute, Priester, Spirituale, PastoralreferentenInnen, LehrerInnen, aber auch Studierende der Theologie.

Arbeitsweise und Inhalt lassen sich mit dem Leitbegriff +Integrative Spiritualität bestimmen, was eine konfessionelle Identität und ökumenische Offenheit einschließt. Damit sind keine Anleihen bei anderen Religionen beabsichtigt. Gemeint ist vielmehr, dass man die Wesensmomente heutiger christlicher Spiritualität erkennt, um sie gemäß der eigenen Berufung im Leben mit der Kirche zu verwirklichen. Denn der Verkündigung des

Evangeliums dient weder eine traditionslose Beliebigkeit noch ein zwiespältiger Neokon-servativismus.

Für die Beiträge in GEIST UND LEBEN ist eine ausgewogene Synthese von intellektueller und geistlicher Durchdringung der behandelten Thematik anzustreben. Der Autor, die Autorin soll sowohl das spirituelle Erbe der Vergangenheit als auch das heutige Wirken des Geistes unter existentiellen Gesichts-punkten im Blick haben. Es geht uns um ein Engagement für eine lebendige Frömmigkeit, um eine Solidarität im vertieften Wissen um die Glaubensnot im Alltag, getragen von einer personalen Mystik und gottverbundenen Menschenliebe. Unser Ziel ist es, eine kontemplative Spiritualität zu fördern, die zeitgemäß ist, weil sie im Heute aus den Quellen unserer geistlichen Überlieferung schöpf-t.

Unsere Rubriken „Aus dem Leben der Kirche” und „Im Spiegel der Zeit” bieten Gelegenheit, aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Fragen bzw. Ereignisse unter spirituellen Gesichtspunkten aufzugreifen. „Literaturberichte” und „Buchbesprechungen” behandeln Neuerscheinungen und Themen der geistlichen Belletristik ebenso wie der spirituellen Fachliteratur. Die Rubrik „Einübung und Weisung” befasst sich mit Meditation, Exerzitien, mystagogischer Katechese und geistlicher Schriftauslegung.

Die Redaktion besteht zur Zeit aus zwei Vollzeitkräften, d.h. dem Schriftleiter und der Redaktionsassistenz (Lektorat). Dem Schriftleiter steht beratend ein Redaktionskomitee mit fünf Mitgliedern zur Seite. Eine Teilzeitkraft und einige ehrenamtlich Tätige unterstützen das Kernteam. Aufgrund der Personalsituation im Orden, aber auch aus spirituellen Gründen, gewinnt die Zusammenarbeit mit anderen Orden und Laien immer größere Bedeutung. Insofern sind die unserer Richtlinien über die „Zusammenarbeit mit Laien in der Sendung” (GK 34, Dekret III/13) wegweisend.

Die Verlegung des Redaktionssitzes nach Köln verbindet sich mit einer Reihe neuer Aufgaben. Neben der Neuordnung der Bibliothek nach Epochen der Spiritualitätsgeschichte und Sammel-schwerpunk-ten ist ein Internetangebot für den Leserkreis geplant. Es sollen didaktische Hilfen und Ressourcen für die spirituelle Katechese, Exerzitien- und Kontemplationspraxis zur Verfügung gestellt werden.

Die Redaktion in Köln befindet sich im Aufbau. Unser Ziel ist es, einen Arbeitsrahmen zu schaffen, der die redaktionellen Aufgaben und das kontemplative Anliegen der Zeitschrift in überzeugender Einheit verbindet.